Radreise Wien - Bratislava - Leverkusen

Our Journey along five rivers

Anreise

Unsere Radreise begann mit der Bustour von Leverkusen nach Wien. Mit dem Flixbus und unseren beiden Reiserädern starteten wir am Sonntagabend, 04.09.2016, um 23:15 Uhr am Busbahnhof in Leverkusen mit der Linie N61 (Amsterdam nach Wien). Nach 12 stündiger entspannter Fahrt mit einigen Stopps, unter anderem in Frankfurt, Würzburg, Nürnberg und Passau erreichten wir die Landeshauptstadt Österreichs. Nach aufwendigen Reinigungsarbeiten unserer Fahrräder, bedingt durch die Anreise mit Bus, erreichten wir nach einem kleinen Unwetter schliesslich unserer Hostel am Westbahnhof, das Wombats-Vienna Hostel.

Etappen

Im Schnitt werden wir die 1460 km lange Strecke mit ca. 100 km Etappen veranschlagen. Je nach körperlicher Verfassung legen wir voraussichtlich auch mal einen Ruhetag ein. Lassen wir es angehen, wir, ein guter Freund und langer Radtourenfreund werden die Tour zurücklegen, die uns entlang verschiedener Flüsse führt, wie die Donau, Altmühl, Tauber, Main und Rhein. Die erste Etappe wird uns von Wien nach Bratislava führen.

1. Etappe Wien nach Bratislava

2. Etappe Bratislava - Tulln

3. Etappe Tulln - Emmersdorf

4. Etappe Emmersdorf - Linz

5. Etappe Linz - Passau

6. Etappe Passau - Kleinschwarzach

7. Etappe Kleinschwarzach - Bad Abbach

8. Etappe Bad Abbach - Kratzmühle

9. Etappe Kratzmühle - Wettelsheim

10. Etappe Wettelsheim - Rothenburg

11. Etappe Rothenburg - Werbach

12. Etappe Werbach - Großwaldstadt

13. Etappe Großwaldstadt - Mainz

14. Etappe Mainz - Spay

15. Etappe Spay - Leverkusen

Interessantes

Wien, Startpunkt der Radreise mit 1 1/2 Tage Aufenthalt, erkunden wir am Montag 05.09.2016 und Dienstag 06.09.2016.

 

Montag, 05.09.2016

nach dem Bezug unseres Zimmers im Hostel, Wombats City Hostel Vienna The Lounge, machten wir uns mit dem Fahrrad auf, um die Wiener Innenstadt zu erkunden. Unser erstes Ziel ist der Wiener Naschmarkt, ein Markt bestehend aus einem Flohmarkt mit angeschlossenen Spezialitätenständen und Restaurationen aus allen Herrenländern. Wir empfehlen das Restaurant NENI mit orientalischer Küche, im speziellen den Jerusalemteller.

Auf dem Weg zum Prater führte die Tour zum Karlsplatz mit gleichnamiger Kirche, siehe Bild oben.

Vom Prater, mit altem Riesenrad und angeschlossenem Freizeitpark like Phantasialand, fuhren wir an dem im Donaukanal gelegenem Badeschiff Richtung Hostel zurück. Mit Wiener und Bier rundeten wir den ersten Abend in Wien ab.

 

Dienstag, 06.09.2016

Am heutigen Tag in Wien stand das Kuturelle im Vordergrund. Nach einem ausgedehnten und reichhaltigem Frühstück im Hostel ( 4,50 Euro) ging es gestärkt per Rad zum MQ (Museumsquartier).

Was ist das MQ: *

Kunstgenuss und Lebenslust - das MuseumsQuartier Wien ist mit rund 60 kulturellen Einrichtungen nicht nur eines der weltweit größten Kunst- und Kulturareale sondern mit seinen Innen­höfen, Cafés und Shops auch eine Oase der Ruhe und Erholung inmitten der Stadt. Die Kombination aus Kunst- und Lebensraum und der Mix aus historischen Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert gemeinsam mit zeitgenössischer Museumsarchitektur sorgen für eine einmalige Atmosphäre und machen das MQ sowohl für WienerInnen als auch TouristInnen aus aller Welt zu einem beliebten Ort. Kunstschaffen und Kunsterleben sowie Freizeitgestaltung und Erholung wachsen im MuseumsQuartier zu einer untrennbaren Einheit zusammen.

* Text MQ

Auf dem Wege vom MQ  ins Zentrum vorbei an der Spanischen Hofreitschule (in der Hofburg gelegen), fuhren wir zum Stephansdom. Nach kurzer Besichtigung haben wir uns im Kaffehaus Demel mit dem Wiener Tortenangebot auseinander gesetzt, Empfehlung von uns: Kaffee Melange, Großer Brauner sowie Sacher- und Annatorte.  

Nach dem Besuch der Peterskirche, in der die Proben für ein Orgelkonzert stattfanden, ging es in das Museum Albertina zur permanenten Ausstellung Monet to Picasso.

In der Leopoldgasse 17, in der Nähe des Quartiers der Wiener Sängerknaben, gab es im Restaurant Skopik und Lohn Wiener Schnitzel.

Im Hostel, nach kurzer technischer Inspektion der Fahrräder, schlossen wir den Abend bei einem Bier am Westbahnhof ab.

 

gefahrene km in Wien: ca. 70 km


1. Etappe von Wien nach Bratislava am 07.09.2016.

  

Von unserem Hostel in Wien aus ging es über den inneren Stadtring über sehr gut ausgebaute Radwege zunächst über den Donaukanal zum Donauradweg dem Eurovelo 6. Radfahren in Wien ist eine wahre Freude. Nach Überquerung der Donau folgten wir dem Donauradweg, der über die Donauinsel führt, auf der linken Donauseite. Im weiteren Verlauf der Route passierten wir die Donau-Auen, ein landschaftlich sehr reizvolles Naturschutzgebiet. Das Besucherzentrum des Nationalpark Donau-Auen hat seinen Sitz im Schloss Orth, in dem Ort Orth etwa 1 km vom Donauradweg/ Abzweig zur Fähre nach Haslau entfernt. Etwas trist was  die Wegführung angeht, radelten wir über ca. 10 km auf dem Deich durch die Donau-Auen nur geradeaus.

Auf diesem Wege erschraken wir uns sehr, als plötzlich vor uns eine über 1 m lange Äskulapnatter den Weg querte.  

Die Äskulapnatter gehört zur Familie der Nattern und gehört mit bis zu zwei Metern Länge zu den größten Schlangenarten Europas. Sie ist wie die meisten Arten dieser Familie ungiftig.“

Vor Hainburg an der Donau wechselte der Donau Radweg von der linken auf die rechte Donauseite und von dort ging es weiter bis Hainburg. Nach Hainburg stieg der Radweg ca. 4 km stetig an. Nach Erreichen des Hochpunktes radelten wir weiter in Richtung Slowakische Grenze und von weiten bereits die Slowakische Hauptstadt, die von der Grenze noch ca. 6 km entfernt lag. In Bratislava angekommen suchten wir zuerst das gebuchte Hostel Possonium auf und bezogen das uns zugewiesene Zimmer "Cuba". Unsere Fahrräder stellten wir sicher im Garten des Hostels ab. Im Anschluss daran machten wir uns zu Fuß auf in die Altstadt, die nur 10. min. vom Hostel entfernt lag. Die historische Altstadt ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten gibt es zu sehen und empfehlenswerte Lokalitäten.

 

Länge der 1. Etappe 78,5 km

2. Etappe Bratislava nach Tulln am 08.09.2016

 

Gestärkt verließen wir um 9 Uhr unser Hostel in Richtung Österreich auf dem gleichen Wege, wie wir am Tage zuvorgekommen sind. Das Wetter beglückte uns mit Temperaturen von über 30°C bei strahlend blauem Himmel. Ein herrlicher Tag für eine größere Tagesetappe. Ab Hainburg folgten wir auf der rechten Donauseite dem Eurovelo 6 über Deutsch-Altenburg, Petronell-Carnuntum, am Heidentor (ein Relikt aus der Römerzeit, soll unter Kaiser Constantin II. errichtet worden sein) vorbei, Wildungsmauer, Regelsbrunn bis Haslau an der Donau.

Hier nutzen wir die einzige Überquerungsmöglichkeit auf der Donau zwischen Hainburg und Wien und zwar einer Fähre von Haslau nach Orth, Fährzeiten nach Bedarf. Etwas abenteuerlich war die steile Abfahrt zum Donauufer, teilweise mussten wir über den mit Kopfsteinpflaster verlegten Weg im Auenbereich. Kurz vor dem Ufer gibt es einen Abzweig mit einem Hinweisschild auf die Fähre inkl. einer Telefonnummer. Auf Anruf kam der Fährmann und holte uns ab (Bootsanleger ist normal 600 m links, bei Niedrigwasser 300 m links. Anruf unbedingt erforderlich am Abzweig). Kosten für die Überfahrt inkl. Fahrrad 4,50 €. Mit der Fähre gelangten wir so ans rechte Donauufer nach Orth. Der Anleger hier war ein Boot mit integriertem Restaurant, ein Besuch ist lohnenswert, Öffnungszeiten 01.04. - 31.10.,
täglich 09:00 - 19.00 Uhr. Nach wenigen Minuten, wir staunten nicht schlecht, als vor uns der Fährmann als Kellner im Restaurant erschien.
 

Nach dem wir das Restaurant verlassen hatten, erreichten wir nach ca. einem Kilometer wieder den Donauradweg, auf dem wir tags zuvor gekommen waren und folgten diesen bis Wien. In Wien radelten wir weiter an der neuen Donau entlang und nutzten die Nordbrücke zur Überquerung der Donau. Hinter der Brücke mussten wir aufpassen, um den richtigen Radweg in Richtung Klosterneuburg zu nehmen. Wir beide waren den für uns vermeintlich in die richtige Richtung zeigenden Pfeil gefolgt, dadurch sind wir in eine Sackgasse geradelt und mussten wieder umkehren. Letzt endlich gelang es uns, ein kurzes Stück am Donaukanal entlang, aus Straßenknotenpunkt herauszukommen. Die nächsten Stationen an der Donau auf der rechten Seite waren die Orte Klosterneuburg mit dem Augustiner-Chorherrenstift, Altenberg, Muckendorf, Langenlebarn-Unteraigen, Rafelswörth bis zum sehr schön gelegenen Campingplatz Donaupark Camping in Tulln am Ortseingang neben dem Aubad und dem Yachthafen. Auf Empfehlung einer Spaziergängerin, die wir auf dem Weg vom Campingplatz in Richtung City ansprachen, gingen wir in den 200 m entfernten Tennisclub in das Tennisstüberl zum Abendessen. Die Empfehlung war sehr gut. Das zweite Mal auf unserer Radtour aßen wir Wiener Schnitzel, dieses Mal für 6,60€. Pappe Satt legten wir uns schlafen.

 

Länge der 2. Etappe 110 km

3. Etappe Tulln nach Emmersdorf am 09.09.2016

  

Aufstehen um 7 Uhr. Die erste Nacht im Zelt auf der Isomatte und im Sommerschlafsack überstanden wir ohne Rückprobleme. Nach dem Zeltabbau und bis alles verstaut war, dauerte es noch bis nach 10 Uhr, bis es auf die 3. Etappe gehen konnte.

Von Tulln, nach Aussage des Kellners vom Tennisclub, die Stadt mit den meisten Kreisverkehren in Europa, folgten wir auf der rechten Donauseite weiter dem Donauradweg bis Zwentendorf an der Donau (In der Bärndorferhütte am AKW Zwentendorf kurzer Hitzestopp, 35°C). Nach der Erfrischungspause radelten wir vorbei an der Schleuse Altenwoerth, von hieraus folgten wir den Treppelweg über Krems-Hollenburg bis Mautern, dem Tor zur Wachau. In Mautern füllten wir unser Proviant im Sparmarkt an der Kastellstraße auf. Im Ort wechselten wir die Donauseite über die Mauterner Brücke auf die linke Seite nach Krems. Kurz hinter Brücke mussten wir aufpassen und die Förthofstraße nach rechts weiterfahren. Wir fuhren zunächst nach links (Achtung Fahrverbot für Fahrräder auf der B3) und nutzten dies zum kurzen Stopp (Hitzepause) im Schatten auf dem Parkplatz am Kreisverkehr neben dem Steckerlfisch-Stand Förthofer Donaulände direkt an der Donau. Zurück auf der Förthstraße fuhren wir wieder auf dem Donauradweg. Ab hier wurde die Etappe flussaufwärts anspruchsvoll, wir befanden uns in der Wachau, eine Weinregion mit schönen pittoresken Weinorten, vergleichbar ist die Region meiner Meinung nach mit der Weinregion im Mittelrheintal. Die Wachau reicht von Krems bis kurz hinter Melk und liegt ca. 80 km westlich von Wien. In Emmersdorf, gegenüber der Weltkulturerbestadt  Melk, gab es einen kleinen städtischen Campingplatz, Donaucamping Emmersdorf, 3644 Emmersdorf an der Donau, Emmersdorf 22,  den wir nach 81 km erreichten. Unsere Entscheidung, hier zu übernachten, war die Richtige. Der weiter in Richtung Linz gelegene Campingplatz in Marbach wäre erst kurz vor Sonnenuntergang erreicht worden, sodass wir wieder auf jeden Fall im Dunkel aufgebaut hätten.

 

Zelt in Ruhe aufgebaut, kurz frischgemacht, um 19 Uhr an der Rezeption angemeldet. Abendessen unweit des Platzes an einem Stand (Steckerlfisch Emmersdorf), wo es Steckerlfisch (kein fisch aus der Donau, der Steckerlfisch war eine Makrele) gab. Eine Delikatesse. Im Anschluss, so gegen 20:30 Uhr, beschlossen wir ins Zelt zum Schlafen zu gehen. Waren doch ein wenig platt von der Hitze.

 

Länge der 3. Etappe 81 km

4. Etappe Emmersdorf  nach Linz am 10.09.2016

 

Aufgestanden in Emmersdorf um 06:15 Uhr, alles zusammen gepackt und um 08:30 Uhr wieder auf dem Donauradweg mit dem Reiserad Richtung Linz unterwegs.  In Leiben-Weitenegg vorbei an der Ruine Weitenegg und dem Gedenkstein von Walther von der Vogelweide radelten wir nach Klein-Pöschlarn. Dort fanden wir 80 m vom Donauradweg entfernt um 09:30 Uhr das Café Mistlbacher an der Fähre 4, wo wir ein ausgiebiges Frühstück zu uns nahmen. Gut gestärkt machten wir uns bei herrlichem Sonnenschein auf nach Linz. Über Marbach, Granz und Metzling direkt an der Donau entlang erreichten wir Persenbeug mit dem gleichnamigen Schloss und das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug. Wie wir es hier häufig gesehen haben, führte uns der Donauradweg des Öfteren durch die Ortschaften, was uns sehr entgegen kam, da wir an Neuem interessiert waren. Zwischen St. Nikola und Grein liegt die Gießenbach-Mühle, die zur Einkehr in die Jausenstation und zum Wandern in die Stillensteinklamm einlädt, mit Blick auf das Gießenbach-Viadukt. Auf dieser landschaftlich sehr schönen Strecke fuhren weiter an bzw. durch die Orte Grein, Baumgartenberg, Mitterkirchen, Naarn im Machlande, Mauthausen bis nach Steyreeg/Linz zum Zeltplatz Camping Pleschinger See, geöffnet vom 1. Mai bis 30.September. Die Rezeption befindet sich im Restaurant.  Dieser Zeltplatz war mit Zelten von Radreisenden gut belegt. Nach dem Aufbau unserer Zelte und anschließenden Duschen schlossen wir den Abend im Restaurant am Pleschinger See direkt neben dem Zeltplatz ab.

 

Länge der 4. Etappe 102 km

5. Etappe Linz nach Passau am 11.09.2016

 

07:00 Uhr aufgestanden, Kaffee getrunken und das gleiche Prozedere wie jeden Morgen beim Campen. Da sich über Nacht Kondenswasser auf dem Außenzelt auf beiden Seiten bildete und wir unsere Zelte nach dem Abbau soweit es ging trocknen konnten, mussten wir diese letztlich doch feucht einpacken. Abfahrt um 09:15 Uhr. Wir fuhren auf der linken Seite der Donau durch Linz, das landschaftlich in einer Ebene liegt umgeben von in einiger Entfernung liegenden Hügelketten, bis zur Frühstückspause an die Feldkirchener Badeseen. Mit Kaffee und Marillen Kuchen genossen wir den gerade begonnenen Etappentag bei Sonnenschein und 23°C. Top Wetter. Weiterfahrt bis Oberlandshaag, um dort die Aschacher Brücke zum Uferwechsel nach Aschach zu nutzen. Sehenswert in Aschach ist das Schopper- und Fischereimuseum am Ortsausgang. Ab hier beginnt der schönste Teil des Donauradweges zwischen Linz und Passau und zwar der Donauschlinge (Schlögener Schlinge), umsäumt von bewaldeten Bergen. Nach kurzer Fahrt eine Fotopause (Schloss Neuhaus auf dem Berg am anderen Ufer) an einer Bank, unmittelbar am Wasser gelegen, eingelegt. Mittlerweile stiegen die Temperaturen weiter an, so das eine kurze Rast auf der Terrasse des Gasthofs Reisinger in Haibach o.d.D. Inzell 2, direkt am Donau Radweg gelegen, wo wir mit 0,5l Apfelsaft gespritzt unseren Durst stillten. Nach dem Rast pedalierten wir bis zur Radfähre Guterweg Inzell und ließen uns für 1,50€ inkl. Rad nach Au übersetzen. Um die Fähre zu holen, muss man bei Bedarf mit dem Hammer gegen eine Metallplatte schlagen. Die Fähre zu nehmen ist zu empfehlen, da sonst das Radeln an der gut befahrenen Bundesstraße 10 km ohne Radweg erforderlich ist.  Auf der linken Donauseite lässt es sich entspannter radeln. Auf dem Weg nach Passau besuchten wir die Most-Jausenstation eines Bauerhofes am späten Nachmittag. 20 km vor Passau erreichten wir wieder die deutsche Grenze am Dandlbach zum Freistaat Bayern. Über die Orte Obernzell und Kellberg-Thyrnau erreichten wir um 18:00 Uhr Passau mit seiner malerischen Altstadt am Dreiflüsseeck. Hier münden die Flüsse Inn und Ilz in die Donau. An der Ilz fanden wir einen sehr schön gelegenen Zeltplatz Camping-Passau für 9.-Euro pro Person inkl. Zelt, auf dem Areal befindet sich auch die Kanuabteilung des TV Passau. Der Zeltplatz liegt 10 Minuten mit dem Rad von der Altstadt entfernt. Den gemütlichen Abend schlossen wir in der kleinen Gaststätte im anliegenden Bootshaus gemeinsam mit einem älteren Paar, das gerade ihre Radreise in Passau beendete, ab.

 

Länge der 5. Etappe 100,5  km

6. Etappe Passau nach Kleinschwarzach am 12.09.2016

 

Um 7:00 Uhr haben wir uns wecken lassen. Mittlerweile ist Routine eingekehrt beim Abbau unserer Zelte und dem Einpacken, sodass wir pünktlich um 8:00 Uhr zum Frühstück im Gasthaus des Kanuclubs an der Ilz gehen konnten. Kurz nach 9 Uhr saßen wir auf unseren Rädern, um in die Altstadt von Passau zu fahren.

 

Nach zehnminütger Fahrt, vorbei an der Wasserburg Veste Niederhaus und Überquerung der Marienbrücke, erreichten wir die Altstadt. Einmal Luftprüfen im sehr gut ausgestattetem Fahrradgeschäft in der Braugasse. Von dort fuhren bzw. die restlichen Meter gingen wir zu Fuß zum Drei-Flüsse-Eck, dem Zusammenfluss von Donau, Ilz und Inn. Nach kurzer Besichtigung begaben wir uns wieder auf den Donauradweg von Passau in Richtung Degendorf. In Kachlet, einige Kilometer flussaufwärts hinter Passau, wechselten wir über die Staustufe fahrend die Seiten der Donau von rechts nach links. Die Donau lag zu unserer Linken und im Hintergrund zur Rechten sahen wir den Beginn des Bayrischen Waldes. In Gaishofen temperaturbedingt der erste Hitzestopp im Biergarten. Nach einer erfrischenden Johannesbeerschorle fuhren wir weiter. Der Donau folgend an Vilshofen vorbei, die Burgruine Hilgartsberg zu rechten hinter Vilshofen, radelten wir weiter nach Deggendorf. Der dortige Campingplatz direkt hinter der Brücke und in der Nähe des Flugplatzes sah nicht sehr ansprechend aus, so dass wir uns entschlossen weiter nach Kleinschwarzach zu fahren. Hier fanden wir ein Quartier in Willis Saustall, einem ehemaligen Bauernhof, deren Hinterhof ein kleiner beschaulicher Campingplatz lag. Zu Abend aßen wir in der kleinen Gaststätte auf dem Gelände des Hofes. Zum Abschluss des Tages nutzen wir die goldene Stunde kurz vor Sonnenuntergang zu einem Spaziergang auf dem Deich und erkundeten anschließend noch Kleinschwarzach mit seiner Kapelle und den wenigen Häusern.

 

Länge der 6. Etappe 70  km

7. Etappe Kleinschwarzach nach Bad Abbach am
    13.09.2016

  

Start heute Morgen um 8:00 Uhr. Fahrt auf dem Donauradweg nach Bogen und in Webers Café am Stadtplatz gefrühstückt. „Fit in den Tag“ hieß das Frühstück mit einem Häferl Kaffee (in Teilen Österreichs wird die Tasse in bestimmten Fällen auch als Häferl (Henkelbecher) bezeichnet). Weiter ging es vorbei am Straubing, immer noch dem linken Donauradweg folgend, bis Pondorf durch landschaftlich schöne Gebiete teils über Schotterwege. In Pondorf mitten im Dorf sahen wir eine Fahrradwanderoase. Ein kleiner Zwischenstopp um Flüssigkeit zu uns zu nehmen. Im Anschluss fuhren wir weiter in Richtung Sulzbach an der Donau wo wir nach circa ein bis zwei Kilometer zu rechten die Gedenkstätte "Walhalla sehen konnten. 

"In der Gedenkstätte Walhalla in Donaustauf im bayerischen Landkreis Regensburg werden – ursprünglich auf Veranlassung des bayerischen Königs Ludwig I. – seit 1842 bedeutende Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ mit Marmorbüsten und Gedenktafeln geehrt. Benannt ist sie nach Walhall, der Halle der Gefallenen in der nordischen Mythologie.

Zur Eröffnung im Jahre 1842 wurden 160 Personen mit 96 Büsten und, in den Fällen fehlender authentischer Abbildungen oder bei Handlungen wie dem Rütlischwur, 64 Gedenktafeln geehrt. Gegenwärtig umfasst die Sammlung 130 Büsten und 65 Gedenktafeln, die an Personen, Taten und Gruppen erinnern. Zwölf der Geehrten sind Frauen. Jedermann kann eine zu ehrende Persönlichkeit aus der germanischen Sprachfamilie frühestens 20 Jahre nach deren Tod vorschlagen und trägt dann gegebenenfalls die Kosten für die Anfertigung und Aufstellung der Büste. Über die Neuaufnahmen entscheidet der Bayerische Ministerrat".

Nach 6 km erreichten wir Regensburg, überquerten den Fluss Regen, der hier in die Donaunordarm mündet, anschließend den Europakanal. Auf der Insel zwischen Europakanal und Donau Nordarm legten wir im Andreasstadel auf der Insel Stadtamhof wieder eine Trinkpause ein. Im Andreasstadel ist eine Abteilung der Uni Regensburg untergebracht sowie ein Kino und eine Restauration. Im Anschluss radelten wir weiter über die Steinerne Brücke durch das Stadttor in die Altstadt von Regensburg. Hinter dem Stadttor rechts verlief der Donauradweg, den wir bis Matting folgten. Im Zunftstüberl, an der Donau gelegen, gab es im Biergarten erneut eine Johannesbeerschorle, mittlerweile unser Standardgetränk. Auf Nachfrage nach einem Campingplatz in Richtung Kelheim wurde uns der Campingplatz Ferieninsel in Bad Abbach empfohlen, den wir auch prompt ansteuerten. Für uns reichte der Zeltplatz auf dem Campingplatz, würden aber hier niemals unseren Urlaub verbringen, da hier nur Camper und Wohnwagen standen. Den Tag rundeten wir am Abend im nahegelegenen Ort Gundelshausen im Gasthof Kellner ab. Sehr preisgünstig bei sehr guter Qualität. Eine Empfehlung der Rezeptionistin des Campingplatzes.

 

Länge der 7. Etappe 100  km

 8. Etappe von Bad Abbach zur Kratzer Mühle im
    Altmühltal am 14.09.2016

 

Nach dem Verlassen des Campingplatzes Ferieninsel fuhren wir über Poikam nach Kelheim. Kurz vor Kelheim sahen wir bereits die Befreiungshalle, ein markantes Gebäude oberhalb der Altstadt, und die Mündung der Altmühl, hier der Main-Donaukanal ist. Wir hatten uns entschlossen, nach dem Frühstück den Donaudurchbruch anzuschauen. Die Weltenburger Enge mit dem Donaudurchbruch liegt inmitten des Naturparks Altmühltal ca. 5 km hinter Kelheim flussaufwärts in Richtung Kloster Weltenburg. Auf Nachfrage beim Kellner nach dem Donaudurchbruch sagte er uns, dass dies nur per Schiff möglich ist. Wir wollten es wissen, ob wir nicht doch mit dem Fahrrad durchkommen. Wir fuhren an der Donau am linken Ufer entlang bis der Weg vor einem Felsen an der engsten Stelle (80 m) des Donaudurchbruchs an einem Kiesbank endete. Ab Kelheim ist es mit der Berufsschifffahrt vorbei, nur Ausflugsschiffe dürfen hier noch fahren. Wir sahen, dass ab und zu kleine Holzkähne, auch Zillen genannt, vorbeifuhren und Personen und Fahrräder an Bord hatten. Eine Frau an der Kiesbank empfahl uns, mit den Rädern nach hinten an das Ende der Kiesbank zu gehen und von dort dem Skipper des Kahnes zu zuwinken. Gesagt getan. Der Skipper kam mit dem Holzkahn und nahm uns mit samt den Fahrrädern mit. Natur pur - Ein Erlebnis. Wir genossen die Fahrt durch den Donaudurchbruch bis zum Kloster Abtei. St. Georg in Weltenburg. Angelandet an der Kiesbank vor dem Kloster schoben wir unsere Räder zum befestigten Weg und fuhren zum Eingangstor. Einen kurzen Einblick in das Innere der Klosterkirche, selten so eine schöne Klosterkirche gesehen. Im Hofe des Klosters befand sich der Biergarten mit dem eigens von den Mönchen gebrauten Klosterbräu. Haben wir leider nicht probieren können, da wir noch mit den Rädern einen Großteil der Etappe bewältigen mussten. Ca. 1 km flussaufwärts nutzen wir die Seilfähre zum Übersetzen von Weltenburg nach Stausacker. Von nun an ging es 3 km bergauf. Nach dem Hochpunkt erreichten wir nach einer rasanten einer Abfahrt von 7 km Essing mit der einstigen Burg Randeck im Altmühltal. Eine ganz andere Landschaft als zuvor bot sich uns auf dem Altmühltalradweg. Enges Tal mit bewaldeten Hängen und interessanten Burgen. Über Riedenburg, der Perle des Altmühltals, kleine Pause mit Johannesbeerschorle und Pfannkuchen-Suppe im Brauereigasthof Schwan auf dem Marktplatz 5. Der nächste Ort war Dietfort a. d. Altmühl/Main-Donaukanal. Proviant bei Norma aufgefüllt und weiter nach Beilngries am Flugplatz vorbei zum Ort Kirchanhausen. Im Gasthaus Pension „Altmühlblick“ gegenüber der Kirche eingekehrt und den Durst mit einer Schorle gelöst. Das nächste Ziel war eigentlich der Campingplatz in Kipfenberg. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir Kratzmühle. Neben dem Technikmuseum in Kratzmühle gab es einen sehr guten Campingplatz, Campingplatz Kratzmühle direkt an der Altmühl gelegen, den wir nach 80 km zur Übernachtung wählten. Abschluss des Abends im Wirtshaus „Zur Kratzmühle“ am Museum.

 

Länge der 8. Etappe 80 km

9. Etappe von Kratzmühle nach Wettelsheim am 
    15.09.2016

  

Um 07:30 Uhr aufgestanden und alles zusammen gepackt, das Zelt natürlich nass. Sehr schön gelegener Campingplatz direkt an der Altmühl. Im zugehörigen Kiosk vor dem Eingang des Platzes kurz gefrühstückt mit Bouillon und im Anschluss weiter auf dem Altmühltalradweg am Kratzmühlsee, einem Badesee, vorbei über Kinding, Ilbing, Kemathen nach Kipfenberg mit der Burgruine Michelsberg und dem geographischen Mittelpunkt Bayerns. Am Ortsausgang auf dem Wege nach Böhming befindet sich eine mittelalterliche Opferstelle, zu der an einer Säule per Knopfdruck eine Geschichte etwa 3 Minuten lang erzählt wurde. Hinter Böhming radelten wir weiter durch die Orte Arnsberg mit Schloß Arnsberg, Gungolding, Pfalzpaint, Inching mit Schlossgut Inching, Pfünz nach Eichstätt. Einkehr ins den Brau- und Radlergasthof Trompete zum Mittagessen. Eichstätt ist eine große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis in Oberbayern. Die Stadt ist Sitz des Landkreises sowie der Verwaltung des Naturparks Altmühltal, außerdem Bischofssitz des Bistums Eichstätt und Hauptsitz der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Von Eichstätt aus verlief der Altmühltalradweg an der Altmühl entlang durch die Orte Obereichstätt, Dollnstein, Hammermühle Zeltplatz mit seiner Kanuverleihstation nach Altendorf. In Altendorf wechselten wir wieder die Uferseite von links nach rechts und überquerten im Ort den Fluss Gailach, der hier in die Altmühl mündet. Vorbei am „Steinernen Rosenkranz“ (eine Höhle aus der Altsteinzeit von Menschen genutzt) bei Altendorf, im Naturpark Altmühltal gelegen, führte uns der Radweg über Eßlingen (hier ist die  Felsformation „Zwölf Apostel“ auf der anderen Altmühlseite am nördlichen Talhang zu sehen), Solnhofen nach Pappenheim mit gleichnamiger Burg.  Im weiteren Verlauf unserer heutigen Etappe bis zum Tagesziel Wettelsheim durchquerten wir noch die Orte Dietfurt in Mittelfranken, Treuchtlingen und Graben. Am Zielort Wettelsheim fanden wir im Landgasthof „Zum Hirschen“ unser Nachtquartier. Das Abendessen nahmen wir im Goldenen Lamm ein, da der Landgasthof erst am folgenden Tag wieder mit der Bewirtung begann. Das Fazit der heutigen Etappe: Wieder mal das Wetter, das sich von seiner besten Seite zeigte und eine sehr schöne Etappe in landschaftlich reizvoller Umgebung im lieblichen Altmühltal.  

 

Länge der 9. Etappe 94 km

10. Etappe Wettelsheim nach Rothenburg ob der Tauber
      am 16.09.2016

 

Die erste Nacht nach 8 Nächten im Zelt mal wieder mit einem festen Dach über dem Kopf im Landgasthof zum Hirschen. Die Suite war ok, nur sehr warm und sehr viele Mücken. Nach einem guten Frühstück mal wieder auf den Rädern zunächst Richtung Gunzenhausen, dem Zentrum des Fränkischen Seenlandes, entlang der Altmühl und parallel zur Bahn durch Wiesen und Felder. In Gunzenhausen in der Altstadt im Bistro Adebar eine kleine Zwischenmahlzeit zu uns genommen. Z. Z. ist hier Kirchweihfest. Sehr schöne Altstadt. Am Altmühlsee vorbei und anschließend über Großenried, Thann weiter dem Altmühltalradweg folgend bis Herrieden im Landkreis Ansbach am Oberlauf der Altmühl. Mittagspause in der Herriedener Altstadt am Marktplatz 4, Café und Gaststätte Linde neben dem Storchenturm, einem alten Stadttor. Durch das Stadttor und über die steinerne Altmühlbrücke führte uns unsere Tour weiter an der Altmühl entlang über Leutershausen nach Buch am Wald, der Europäischen Wasserscheide zwischen dem Donaugebiet und Rhein-Main. Über die Wasserscheiden- und Kneiproute gelangten wir über Kirnberg nach Rothenburg ob der Tauber, dem Ziel unserer heutigen Etappe. Wir hatten Glück mit unserer Unterkunft in der alten Reichststadt Rothenburg. Bett & Bike in der Pension Hess „Das Lädle“ in der Spitalgasse 18 mit sicherer Unterstellung unserer Reiseräder. Sehr interessanter Stadtrundgang über die alte Stadtmauer (Turmweg) mit anschließendem Rundgang durch die historische Altstadt, Rothenburg von oben ist sehenswert. Im Verlauf der Stadtbesichtung  schauten wir uns nach einem guten Restaurant um, wurden aber nicht fündig. Wir sprachen eine Politesse an, die wir nach einer guten Restauration in der Altstadt fragten, sie empfahl uns die Silberne Kanne, Paradeisgasse 20. Der Empfehlung folgend hatten wir einen schönen Abend im Biergarten des Restaurants.

 

Länge der  10. Etappe 85 km

11. Etappe Rothenburg nach Werbach am 17.09.2016

   

Die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes. Unwetter mit Starkregen waren vorgesagt. Bis ca. 16:00 Uhr war das Wetter wieder erwarten gut. Ein kurzer Schauer zwischendurch. Danach begann es zu regnen.

Liebliches Taubertal, so heißt der Radweg an der Tauber entlang.

Gegen 09:00 Uhr sind wir aus der Altstadt von Rothenburg, unserem kleinen Souvenirladen, (Bett & Bike mit reichhaltigem Frühstück) aufgebrochen und dem Radweg zur Tauber hinunter gefolgt. Nach kurzer Zeit auf dem Tauberradweg und auch während der Tour muss ich sagen, das dieser anspruchsvoll ist und gute Kondition erfordert. Der Radweg verlief im Wesentlichen an bzw. in der Nähe der Tauber. Dem zunächst sehr engen Tal folgten wir vorbei an einigen Mühlen bis nach Creglingen. In der sehr schönen mittelalterlichen Altstadt fiel uns das Bistro am Turm, der Faulturm,  auf. Auf einen Kaffee verweilten wir hier und durften auch die Wohnung für sechs Personen (Bett & Bike) im Turm besichtigen, die sich über vier Etagen erstreckte.

Zwischen Creglingen und Röttingen gab es den Gaubahnradweg, den wir teilweise fahren konnten. In Röttingen am Markplatz gab es eine kurze Rast mit einem belegten Brötchen, Mike hatte in der Metzgerei lange angestanden, bis ihm gesagt wurde, dass er doch erst in der Bäckerei die Brötchen kaufen sollte. Anschließend musste er sich nochmals anstellen.

Weiter durch die Taubengasse des Ortes und an der Tauber entlang nach Weikersheim mit seiner schönen Altstadt, dem Schloss Weikersheim inkl. Schloss-, Stadt- und Rosengarten. Die nächsten Orte im weiteren Verlauf des Radweges waren Elpersheim, Markelsheim, Igersheim und Bad Mergentheim. Sehenswert sind die Altstadt, das Schloss, der Schlosspark und das Deutschordenmuseum. Kurze Mittagspause in der Dönerbude am Bahnübergang. Der nächste Ort, bei den Degenfechtern bekannt, war die Stadt Tauberbischofsheim. Die historische Altstadt mit dem Schloss und dem Türmersturm. In der Pension Resi Stein gab es eine kleine Erfrischung in Form von Johannesbeerschorle unserem lieb gewonnenen Reisegetränk. Da es stark nach Regen aussah, machten wir uns auf den Weg nach Wertheim. Das Tagesziel konnten wir nicht mehr erreichen, da es in Hochhausen leicht an zu regnen fing. In dem dortigen Landgasthaus fanden wir kein Zimmer mehr. Auf Empfehlung kamen wir im 1 km entfernten Ort Werbach geprägt vom Weinbau und Landwirtschaft mit 1500 Einwohnerin im Landhotel Drei Lilien unter. Ab 16:00 Uhr begann es richtig an zu regnen, wir waren froh ein Zimmer bekommen zu haben.

Die Wirtin fragte uns, ob wir am Abend an einer Comedy-Verprobung inkl. Buffet teilnehmen wollten. Wir sagten zu. Der Abend wurde lang und so gegen 23:30 Uhr fielen wir weintrunken ins Bett.

  

Länge der 11. Etappe 80 km

12. Etappe Werbach nach Großwaldstadt 18.09.2016

 

Der erste Blick aus dem Fenster, es regnet wie vorhergesagt. Nach dem Frühstück so gegen 10:00 Uhr geht es mit Regensachen wieder weiter. Dieser Abschnitt, die letzten 26 km des Taubertalradweges, bis Wertheim sind sehr anspruchsvoll. In diesem Bereich, das Taubertal ist hier etwas enger und mal mehr oder weniger stark bewaldet, gibt es einige Steigungen mit bis zu 15%. Zurück zum Taubertalradweg geht es ca. 1 km bis zur alten Tauber-Brücke und kurz dahinter fuhren wir nach rechts in Richtung Wertheim. Zwischen Bahnstrecke und Tauber verläuft der Radweg bis kurz hinter der Haltestelle Niklashausen. Durch den Tunnel weiter auf der linken Seite der Bahn über Gamburg mit gleichnamiger Burg, Kloster Bronnbach bis zur Hütte an der Lärchenquelle.  Von hier aus verläuft der Radweg wieder zwischen Bahn und Tauber über Walderhausen nach Wertheim. In Wertheim lohnt ein Besuch der historischen Altstadt mit den engen Gassen und „on Top off the Hill“ die Wertheimer Burg. An der Mündung der Tauber in den Main in Wertheim verließen wir etwas wehmütig den Radweg “Das liebliche Taubertal“. Das Taubertal ist eine Reise wert, Kondition sollte der Radreisende mitbringen oder ein E-Bike zur Verfügung haben. Von nun an begleitete uns der Main neben dem Mainradweg Richtung Aschaffenburg zunächst bis nach Mondfeld am Mondsee.  Mondfeld ist ein Ortsteil von Wertheim in Mainfranken und liegt eingebettet im Maintal am nordöstlichsten Ende Baden-Württembergs. Die Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern befindet sich in der Mitte des Mains. Empfehlenswert ist hier der Wechsel des Mainradweges mittels der Fähre für 1 € pro Person mit Rad von Mondfeld nach Stadtprozelten (Bayern) mit der Burgruine Henneburg auf dem Kühlberg.  Die Wolken hatten mittlerweile ihre Pforten geschlossen, sodass wir die Regenkleidung für den Rest des Tages ablegen konnten. Kurz hinter dem Ort am Radweg links auf einer Wiese direkt am Mainufer war ein Treckertreffen, kurze Mittagspause eingelegt, ein kleiner Imbiss und weiter über Dorfprozelten, Collenberg (beide in Bayern-Südspessart), Kirschfurt nach Freudenberg (beide Nordwest- Baden-Württemberg). Von Kirschfurt wechselten wir wieder die Mainseite von der rechten auf die linke Seite. Freudenberg, ein sehenswerter Ort zum Verweilen mit der Freudenburg. Von hier aus radelten wir weiter über Bürgstadt, Miltenberg  (Kaffeepause im Biergarten Faust Löwengasse Ecke Mainstrasse),

 

Kleinheubach, Laudenbach, Trennfurt (Stadtteil von Klingenberg), Klingenberg, Obernburg nach Großwaldstadt (alle Bayern). Großwaldstadt bekannt als Handballhochburg. Wir befanden uns immer noch in Bayern. Unterkunft im Café Böhnchen in der Hauptstraße 34. Bei leichter Bewölkung mit Sonnenschein und Temperaturen um die 21“C bummelten wir durch den Ort und fanden schließlich auf dem Gelände des SV Großwaldstadt das italienische Restaurant La Valle an der Sportplatzstrasse, in dem wir den Abend bei Pasta auf der Terrasse ausklingen ließen.

 

Länge der 12. Etappe 87 km

13. Etappe Großwaldstadt nach Mainz am 19.09.2016

 

Teil 2 des Mainradweges stand auf der Tagesordnung. Ein guter Start beginnt immer mit einem guten Frühstück. Nach dem Frühstück wurden die Räder bepackt und los ging es um kurz nach 09:00 Uhr. Bei kühlem Wetter, 14“C und starker Bewölkung und es sah nach Regen aus, fuhren wir vom Café Böhnchen zurück auf den Mainradweg, der in Richtung Niedernberg zwischen Main und dem Badesee auf der linken Mainseite verlief. Am Ortsausgang radelten wir an der ehemaligen Richtstätte des Cent Bachgau und der Mainstaufstufe Obernau vorbei nach Nilkheim, ein an der Mainschleife gelegener Ortsteil im westlichen Stadtgebiet von Aschaffenburg und überquerten den Main zur rechten Mainuferseite über die Willigisbrücke. Im Zentrum von Aschaffenburg angekommen radelten wir an den Mainradweg R3, der hier direkt an der Promenade verlief. Sehenswert ist in AB das Schloss Johannisburg. Wir waren neugierig und entschlossen uns doch in die Altstadt zu fahren. Eine schmale kopfsteingepflastete Straße führte uns durch ein Stadttor hinauf zur Altstadt und zum Schloss. Noch erwähnenswert ist hier das Naturwissenschaftliche Museum am Kreisverkehr Wermbachstrasse. Zurück zum Mainradweg und weiter flussabwärts durch die Orte Mainaschaff, Kleinostheim (Kaffeepause im Biergarten des Marienhofes) nach Karlstein. Wechsel der Uferseite über die Kilianusbrücke nach Mainflingen und weiter nach Seligenstadt.

 

Seligenstadt ist eine Stadt im Landkreis Offenbach in Hessen und war in karolingischer Zeit von großer Bedeutung. Bedeutendster Bau Seligenstadts ist die Einhard-Basilika St. Marcellinus und Petrus mit Reliquien der Heiligen Marcellinus und Petrus; seit 1925 trägt sie den vom Papst Pius XI. verliehenen Ehrentitel einer Basilica minor. Obwohl der Bau im Laufe der Jahrhunderte stark verändert wurde, handelt es sich dennoch um eine der eindrucksvollsten Basiliken mit karolingischer Bausubstanz nördlich der Alpen.

 Die südlich angrenzende, 1803 aufgehobene Benediktiner-Klosteranlage mit barocken Flügelbauten und großflächigen Hof- und Gartenanlagen wurde in vollem Umfang restauriert.

 

Von Seligenstadt weiter dem R3 folgend erreichten wir über Steinheim/Hanau, Hafencity in Offenbach die Metropole Frankfurt. Kleinmanhattan am Main. Kurze Pause auf einer Bank, um diesen Blick auf Skyline auf uns wirken zu lassen. Über die Promenade am linken Mainufer verlief der Radweg weiter über Kelsterbach, Raunheim, und Rüsselsheim bis zur Mündung des Mains (Mainspitze) in Mainz-Kastel. Um nach Mainz in die Innenstadt zu gelangen, wechselten wir über die stählerne Eisenbahnbrücke mit dem relativ schmalen gemeinsamen Fußgänger-/Radweg auf die linke Rheinuferseite. Dort angekommen wies uns ein Wegweiser den Weg zur Jugendherberge von Mainz. Thats it, sagten wir uns und fuhren zu der 1km entfernt liegenden Jugendherberge um dort für die Nacht ein Zimmer zu bekommen. Wir hatten Glück, die JH war nicht ausgebucht. In einem Vierbettzimmer bekamen wir noch zwei Betten für diese Nacht zum Preis von 23€ pro Person inkl. Frühstück, das wir uns noch mit zwei anderen Reisenden teilten. Nach dem Duschen radelten wir auf Vorschlag meines Freundes in das Studentenviertel in der Neustadt und aßen in der Bagatelle, Gartenfeldstraße 22, zu Abend zum Abschluss dieser Etappe.

 

Länge der 13. Etappe 125 km

14. Etappe Mainz nach Spay am 20.09.2016

 

Aufgestanden um 07:30 Uhr, wie fast jeden Morgen, nachdem wieder alles reisefertig verpackt war, gingen wir zum Frühstück. Wir frühstückten zusammen mit Daniel, einem weiteren Radreisenden (mit Mountainbike unterwegs nach Thüringen). Zu unserer Überraschung besuchte uns Gregor, Mikes Sohn, in der Jugendherberge und frühstückte mit uns gemeinsam. Gegen 09:30 Uhr verabschiedeten wir uns von Gregor und Daniel und begaben uns wie so oft in den letzten Tagen bei blauem Himmel und Sonnenschein auf die vorletzte Etappe durch das Mittelrheintal Richtung Koblenz. Die ersten 10 km auf dem Radweg aus Mainz heraus waren geprägt von Baustellen und auch teilweise schlechter Radwegbeschaffenheit sehr mühevoll zu fahren. Nachdem wir Mainz verlassen hatten, fuhren wir durch Schrebergartenanlagen und radelten auf dem Rheinradweg durch Budenheim am Rhein weiter mit dem Zwischenziel Bingen. Wir durchquerten Naturschutzgebiete, landwirtschaftlich genutzte Flächen bis nach Ingelheim, Stadtteil Frei-Weinheim, zum Fähranleger (Rheinfähre) nach Oestrich-Winkel. Nach dieser Stippvisite am Fähranleger zurück auf dem Radweg erreichten wir Bingen-Gaulsheim. Auf der anderen Rheinseite lag die Stadt Rüdesheim, ein bekannter Weinort mit der Abtei St. Hildegard. Einige Kilometer weiter kamen wir ins Zentrum von Bingen und gönnten uns eine Mittagspause in der Fußgängerzone in einer Metzgerei. Bingen ist bekannt durch das Tor zum Weltkulturerbe Mittelrheintal, Hildegard von Bingen und der Mündung der Nahe in den Rhein. Vom Zusammenfluss von Nahe und Rhein hatten wir einen Blick auf dem Binger Mäuseturm.

 

Der Binger Mäuseturm“ ist ein ehemaliger Wehr- und Wachturm. Er steht auf der Mäuseturminsel im Rhein vor dem Binger Stadtteil Bingerbrück. Der 24,65 Meter hohe als Zollwachturm Anfang des 14. Jahrhunderts erbaute Mäuseturm erhielt seinen Namen aufgrund einer Sage.“

 

Nach dem Essen setzten wir unsere Tour fort und fuhren auf der linken Rheinseite in das Mittelrheintal vorbei am „Park am Mäuseturm“ weiter in Richtung Trechtingshausen, auf diesem Abschnitt befindet sich zur linken des Rheindradweges die Burg Rheinstein. Kurz vor Trechtingshausen überqueren wir den 50 Grad nördlicher Breite und erreichen Trechtingshausen mit der Burg Reichenstein. Im weiteren Verlauf der Etappe fahren wir durch die Orte Niederheimbach (Burg Heimburg (Hohneck) und Kunstwerk der Froschkönig), hier besteht die Möglichkeit mit der Fähre Niederheimbach - Lorch an das rechte Ufer zu gelangen, Bacharach (Burg Stahleck), Anlegestelle Fähre nach Kaub (Insel Pfalzgrafenstein mit der Burg Pfalzgrafenstein), Oberwesel (Burg Schönburg) bis zur Loreley. Nach der Loreley erreichten wir als nächsten Ort St. Goar (Burg Rheinfels), ortsauswärtsfahrend den Yachthafen zur Linken radelten wir über St. Goar-Fellen, Boppard-Hirzenach, Boppard- Bad Salzig (Burg Liebenstein am rechten Rheinufer) nach Boppard. An der Promenade kehrten wir zum Kaffee im Rheinhotel Lilie ein. Während der Pause bemerkte Mike, ob ich nicht Lust hätte, statt in Koblenz wieder in Spay zu übernachten, wo wir bereits 2011 im Oktober auf unserer Radtour nach Karlsruhe übernachteten. Der Gedanke gefiel mir sehr, da wir bereits über 80 km hinter uns hatten und bis Koblenz noch mehr als 30 km zu fahren waren. So beschlossen wir uns auf in Richtung Spay zum Hotel zum Anker aufzumachen. Im Hotel angekommen bekamen wir eine Ferienwohnung mit Dachterrasse, einfach komfortabel. Ein weiterer Vorteil war das zugehörige Restaurant, in dem wir nach dem Duschen und einer längeren Ortsbegehung zu Abend aßen.

 

Länge der 14. Etappe 88 km

15. Etappe Spay nach Leverkusen am 21.09.2016

 

Unsere Radreise neigte sich dem Ende entgegen. Ein bisschen wehmütig standen wir heute um 07:00 Uhr auf, machten uns reisefertig und stärkten uns am Frühstückbuffet für die längste Etappe unserer Tour von Wien nach Bratislava und zurück an 5 Flüssen entlang. Das Wetter war uns wohlgesinnt und bei zunächst kühlen Temperaturen und blauem Himmel starteten wir Richtung Heimatstadt Leverkusen. Kurz hinter Niederspay sahen wir auf der rechten Rheinuferseite den Ort Braubach mit der Marksburg, die einzige unzerstörte Höhenburg am Mittelrhein und dem Schloss Philippsburg.  Auf dem Eurovelo 15 (Veloroute Rhein) radelten wir weiter der Stadt Koblenz entgegen. Die Orte Brey, Rhens, Koblenz-Kapellen mit dem Schloss Stolzenfels, Koblenz-Oberwerth ließen wir hinter uns bevor wir an der Rheinpromenade der Altstadt von Koblenz am kurfürstlichen Schloss vorbei das Deutsche Eck mit Kaiser-Wilhelm-Denkmal erreichten, den Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Auf der anderen Rheinseite liegt die Festung Ehrenbreitstein, die mit der Seilbahn von der Altstadtseite zu erreichen ist.

 

Vom Deutschen Eck führte uns der Rheinradweg durch Stadtteile Lützel, Neuendorf, Wallersheim und weiter über Sankt Sebastian, Kaltenengers, Urmitz, Weißenthurm, Andernach mit dem Kaltwasser-Geysir, Andernach-Namedy mit Schloss Burg Namedy, Brohl-Lützing, Bad Breisig nach Kripp (Stadtteil von Remagen). Kurz vor Kripp mündet die Ahr in den Rhein. Kripp erreichten wir zur Mittagspause um 12:50 Uhr an der Rheinfähre nach Linz, Rheinbiss 629. Ein kleiner Snack und ein kühles Getränk gab es an der Imbissbude direkt an der Fähre. Nach der Stärkung zog es uns weiter in Richtung Leverkusen direkt am Rheinufer entlang zunächst durch Remagen (Brücke von Remagen), vorbei am Rolandsbogen, ein Wahrzeichen der Rheinromantik, dem Bogenfenster der Burg Rolandseck. Die Burg Rolandseck verfiel im Mittelalter und nach einem Erdbeben im Jahre 1673 stürzten auch die letzten Mauern ein bis auf das Bogenfenster. Auf dem Wege nach Bad Godesberg sahen wir auf der rechten Rheinseite Königswinter mit der Drachenburg und dem Drachenfels sowie den Petersberg. Königswinter ist von Bonn-Mehlem mit der Fähre zu erreichen. Nach Verlassen von Bad Godesberg erreichten wir in kurzer Zeit die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn.  Immer noch dem Rheinradweg folgend radelten wir von Bonn bis zur Fähre nach Mondorf um hier wieder die Rheinseite von links nach rechts zu wechseln, dies ersparte uns die Umfahrung des Industriebereiches in Wesseling. Zum anderen finden wir, dass dies die schönere Seite zum Radeln ist. Bevor wir jedoch die Rheinseite wechselten, genossen wir im Café am Fähranleger Kaffee und ein Stück Kuchen in der Nachmittagssonne.  Nach dem Kaffee nutzen wir die Fähre, so dass wir von Mondorf über Niederkassel, Porz-Zündorf nach Köln-Deutz gelangten. 15 km vor dem Abschluss unserer Radreise, rund 1445 interessante und abwechselungsreiche Kilometer gefahren, fuhren wir von Deutz weiter nach Köln-Mühlheim in das Café Vreiheit mit einem Biergarten im Schatten der Friedenskirche gelegen. Wie zum Abschluss jeder Etappe bestellten wir uns ein Glas Bier, hier für uns Rheinländer war es heute Kölsch und genossen es. Nach Verlassen des Cafés, etwas wehmütig, das jetzt alles vorbei sein soll, traten wir die letzten 15 Kilometer etwas langsamer in die Pedale. In Leverkusen-Mitte so gegen 19:30 Uhr angekommen, trennten sich unsere Wege und jeder legte die letzten Kilometer alleine bis nach Hause zurück. Wir, Mike und ich, waren der Meinung, dass dies eine schöne und ereignisreiche Tour bei optimalem Wetter ohne Panne war. Es passte einfach alles.

 

Länge der 15. Etappe 138 km

 

Tourdaten aus Routenplaner Outdooractive:

 

 

benötigte Zeit     96:54 Std.

Distanz                  1460 km
bergauf                  2955 m
bergab                   2959 m
Höchster Punkt    496 m
Tiefster Punkt         38 m

 

 

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Flyer in der Kurzfassung unserer Radreise
DE-Wien-Bratislava-Leverkusen.pdf
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