12. Etappe Heringen (Werra) - Neukirchen

Die Nacht im Zelt in Heringen war so erholsam. Meinen Vorsatz, früh aufzustehen, konnte ich nicht einhalten. Erst um 8 Uhr kroch ich aus dem Zelt und begann langsam mit dem Abbau meines Zeltes (die Nacht war relativ warm, so dass mein Zelt nicht feucht war. Gegen 10 Uhr hatte ich alles verpackt und mich frisch gemacht. Auf einen Kaffee fuhr ich noch kurz zur Rezeption/Biergarten, der mir geschenkt wurde. Noch ein Blick auf den "Monte Kali", den von Menschenhand geschaffenen Steinsalzhügel, der Abraum aus dem Kalibergbau. Von Heringen aus folgte  ich meiner  geplanten Route zunächst auf dem Werratal-Radweg/teilweise D4 (Mittellandroute von Aachen nach Zittau) bis nach Heimboldshausen. In diesem Ort hieß es Abschiednehmen vom Werra-Tal mit seinen weißen Hügeln. Bergauf und mal bergab radelte ich über Ausbach, Hillartshausen, Lautershausen nach Friedewald durch eine sehr abwechselungsreiche Landschaft. Von Friedewald über Sorga war die Stadt Bad Hersfeld in kurzer Zeit erreicht. Bad Hersfeld liegt an der Fulda. In kurzer Zeit sah ich die beiden Flüsse Werra und Fulda, die ja bekanntlich in Hann-Münden die Weser bilden. Bad Hersfeld liegt etwas oberhalb der Fulda. Ich war auf dem Fulda-Radweg fast aus dem Ort raus, da fiel mir ein, wann habe ich mal wieder die Gelegenheit mir die Altstadt von Bad Hersfeld, die Kur- und Festspielstadt, anzuschauen. Also radelte ich zurück in die Altstadt. Auf dem Wege dorthin kam ich vor dem Katharinenturm an zwei bekannten Persönlichkeiten der Stadt vorbei, die in Hersfeld gewirkt haben, die beiden Konrads. Konrad Zuse (wird als Erfinder des Computers gefeiert) und Konrad Duden (war 29 Jahre lang Direktor der Klosterschule und veröffentlichte sein wichtigstes Werk "Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache". Nach der kleinen Stadtbesichtigung, die war es wert, ging es zurück zum Fulda-Radweg. Dem Radweg folgend durch das sehenswerte Fuldatal verließ ich in Niederaula die Fulda. Langsam aber stetig stieg der Radweg an. Kirchheim (bekannt von der Autobahn, Autobahnkreuz Kirchheimer Dreieck auf der A4 Richtung Eisenach) passierte ich und radelte weiter bis Oberaula. Ab Oberaula gab es ein märchenhaftes Radeln. Der Bahnradweg von Oberaula nach Schwalmtal-Treysa im Rotkäppchenland ("Tradition und Werte, Märchen, Kunst und Geschichte, das ist das Rotkäppchenland. Die roten Käppchen der Schwälmer Tracht haben schon den Brüdern Grimm gefallen).

Märchenhaft schön kennzeichnen sanfte Hügel, saftig grüne Wiesen, fruchtbare Felder und riesige Wälder die Landschaft zwischen Schwalm, Knüll und Kellerwald"). Eine attraktive Strecke und gute Lösungen an den Querwegen und - straßen. Der Top-Bahntrassenradweg auf dieser Ost-West-Verbindung. Hinter Oberaula machte ich mir Gedanken über die nächste Unterkunft. Zelt oder Hotel? Da weit und breit kein Zeltplatz auf der Karte erkennbar war, entschied ich mich für das Zweite. In Neukirchen fand ich ein Hotel in der Altstadt, ich hatte telefonisch reserviert. Bis Olberode stieg die Trasse noch an, ab hier radelte ich nur noch abwärts bis Neukirchen zum Hotel, das nur wenige hundert Meter der Trasse entfernt lag. Eine superschöne Etappe. 

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